Reden, lachen, grübeln, (passiv) rauchen

Oktober 2023, das war meine letzte Produktionswoche bei ak. Nach gut dreieinhalb Jahren habe ich die Redaktion verlassen. Traurig. Eigentlich soll es um alternative Zukünfte gehen, ich schwelge trotzdem kurz in der Vergangenheit: März 2020, meine erste Produktion im ak-Keller. Und vorerst auch meine letzte: ab April ging es ins Home Office. Von da an sah ich die süßen Gesichter meiner neuen Genoss*innen erstmal nur in Pixeln. Die ersten Monate waren verwirrend. Nicht zuletzt, weil das Produktionssystem von der mir unbekannten, sogenannten »Tütenwirtschaft« (ak …) auf eine allen unbekannte, immer noch Tütenwirtschaft aber mit Rumtelefonieren umgestellt wurde. In Monat fünf leistete ich mir dann meine vermutlich mutigste Artikelbebilderung. Es kam zum Jan Fedder vs. Jan Feddersen-Eklat (ak …). Mit der Zeit lernte ich sie auch außerhalb des Internets kennen: das ak-Kollektiv und seine Freund*innen. Sie sind auch in echt ganz süß.

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Sollen sie doch Toastbrot essen

Christian Lindner machte sich Anfang September Sorgen: Zu viele Leute in Deutschland, so der Finanzminister, könnten eigentlich arbeiten, tun es aber nicht. Es könne nicht sein, dass die Allgemeinheit das mitträgt. Die Leute sollen mal arbeiten gehen. Damit meint er allerdings nicht die Wahlklientel der FDP, in Bezug auf diese stellte er nämlich fest: Es kann nicht sein, dass der Staat bei steigenden Einkommen immer mehr zulangt. Zulangen, eigentlich keine schlechte Idee, aber mit der Faust. Und damit beginnt dieser edgy Artikel zum Thema »Reichenhass«.

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»Der Arbeiter versteht das nicht«

Sechs Anträge zum Thema Gendern wurden in dieser Legislaturperiode im Bundestag eingereicht. Keiner dieser Anträge stammte von der Partei Die Linke oder den Grünen. Ausschließlich die AfD setzte das Thema auf die Tagesordnung. Das mag ironisch scheinen, schließlich ist der Inhalt dieser Debatten ja traditionell, dass eine queere und woke Minderheit die Mehrheit der Gesellschaft zwingt, über Nonsens wie das Gendern zu diskutieren. Das stellte auch Linken-Politikerin Heidi Reichinnek in der letzten Bundestagsdebatte zu diesem Thema im Juni fest. Der Genderwahn der AfD mache ihr langsam Sorgen.

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Ja, gut

Ein lesenswerter Artikel über das Thema »Sommerloch 2023« sollte einen pfiffigen Einstieg haben, weil sein Inhalt ja eben die gähnende Leere, der Stillstand, die Langeweile, die Belanglosigkeit, das Nichts ist. Hier kommt er also, der pfiffig-belanglose Einstieg: In NRW gibt es einen Ort namens Sommerloch. Sieht nett aus im Internet, die Leute trinken anscheinend gerne Wein.

Das wäre erledigt. Es folgt eine lose Aufzählung der (Nicht-)Themen des Sommers. Da wäre zum Beispiel die fast traditionelle Berliner Freibadpanik. Wie kann man das Bild des randalierenden Böllerjugendlichen aus Neukölln nochmal – Achtung – aufwärmen, scheint sich so manche*r konservative*r Journalist*in und Politiker*in gefragt zu haben. Man nimmt sich Rangeleien im Sommerbad Neukölln und jazzt sie zum generellen Problem hoch: Die Neuköllner Chaoten machen jetzt nicht mehr so Wintersachen, sondern randalieren sommerlich: Sie hauen sich in Badehosen, besetzen Rutschen und so weiter. CDU-Bürgermeister Kai Wegner erzählte prompt einen von härteren Einlasskontrollen, es soll jetzt mobile Polizeiwachen vor den Freibädern geben. Und alle wissen, wer mit »die Chaoten aus Berlin-Neukölln« eigentlich gemeint ist und wer nicht. Wer immernoch Rot-Rot-Grün in Berlin hinterhertrauert, darf sich immerhin in diesem Punkt freuen: Giffey oder Wegner, das ist inhaltlich in dem Punkt keine große Umgewöhnung.

In Berlin lief dann außerdem auch noch dieser Löwe rum, der dann anscheinend gar kein Löwe war. Der Polizeieinsatz war teuer, das Geld hätte man auch anders nutzen können, und das sind vermutlich dann genau die Beamt*innen, die zur Chaotenbekämpfung im Sommerbad Neukölln gefehlt haben.

Hätte es nicht so viel geregnet diesen Sommer, wären bestimmt noch mehr Leute ins Freibad gegangen. Den Regen fanden viele nervig. Manch eine*r fragte sich in Internetkommentarspalten, ob das mit dem Klimawandel denn überhaupt stimmen kann. Der EU-Klimawandeldienst Copernicus teilte in diesem Zusammenhang mit, dass der Juli 2023 global der heißeste Monat war, der bisher gemessen wurde mit einer Durchschnittstemperatur von 16,95 Grad Celsius. Das sind 0,33 Grad mehr als im Juli 2019, welcher bisher auf Platz 1 der heißesten Monate ever lag. Auch ist der Juli 2023 der erste Monat, der im Durchschnitt 1,5 Grad über dem vorindustriellen Niveau liegt. Also auch hier nichts Neues in Bezug auf den Klimawandel. Sommerloch halt, zieht einen nicht nur wegen Langeweile und schlechtem Wetter runter, sondern auch mit seinen apokalyptischen Aussichten auf die Zukunft.

Wegen des Regens sind einige Leute dann auch auf Festivals abgesoffen und andere haben sich gefreut, dass sie nicht auf den entsprechenden Festivals waren. In Wacken, Schleswig-Holstein, war es wohl sehr matschig, weswegen viele Leute gar nicht erst anreisen konnten. Das war schade und bestimmt auch teuer. Dann hätten Landwirt*innen mit ihren Treckern aber das Festival »gerettet«, so die Veranstalter*innen. Auf der Pressekonferenz nach dem Festival fiel in diesem Zusammenhang das Wort »Bauernpower«.

Gut, dann gab es noch diese Sache mit Fabian Wolff, dazu habt ihr euch ja schon auf Seite 32 in dieser Ausgabe informiert. Oder ihr holt es jetzt nach, weil ich persönlich davon abgesehen habe das Endlos-Manifest zu lesen, das Wolff auf Zeit online veröffentlicht hat, um zu erklären, wie es dazu kam, dass er dachte bzw. behauptet hat, jüdisch zu sein.

Insgesamt kann man also sagen, medial war einiges (nicht) los. Und alles, was in der deutschen Medienlandschaft gerne ignoriert wird, findet ihr (hoffentlich) in eurer guten alten ak, die mit dieser Ausgabe aus dem betriebsinternen Sommerloch zurückgekehrt ist.

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»Wir wollen die Zärtlichkeit nicht aus den Augen verlieren«

Die Debatte über die »Silvesterkrawalle« in Berlin kommentierte er Anfang März in der taz unter anderem so: »Toxische Männlichkeit wird in alter deutscher Tradition auf Mi­gran­t*in­nen abgewälzt.« Fikri Anıl Altıntaş publiziert und spricht seit einigen Jahren zu den Themen Männlichkeit, Orientalismus und Antifeminismus. Im April erscheint nun sein Debüt »Im Morgen wächst ein Birnbaum«, ein Band mit autobiografischen Kurzgeschichten. Mit ak spricht er über seinen Vater, Literatur, Politik, große Gefühle und das Verhältnis von rassistischer Abwertung und Klassenaufstieg.

Du hast ein Buch geschrieben, in dem es um die Beziehung von dir und deinem Vater geht. Wie bist du darauf gekommen?

Fikri Anıl Altıntaş: Ich habe gemerkt, dass die Beziehung zu meinem Vater Teil jeder Beobachtung war, die ich zum Thema Männlichkeit hatte. Das wollte ich aufschreiben. Ich wollte weniger über die Beziehung zu meinem Vater schreiben, sondern fragen: Okay, woraus sind meine Männlichkeitsvorstellungen entstanden? Welche Ideen wurden mir von ihm mitgegeben oder auch nicht? Ich wollte Gemeinsamkeit finden in dieser Gleichzeitigkeit von: Er ist 75 Jahre alt und damit viel älter als ich und natürlich werde ich ihn jetzt nicht auf einmal zum Feministen machen.

Aber immer wieder ins Gespräch darüber zu kommen, weil ich immer noch merke, dass sich, wie es in der Gesellschaft eben so ist, viele Unstimmigkeiten und Ungerechtigkeiten natürlich auch in unserer Familie manifestieren. Es war aber auch der Versuch aufzuschreiben: Wie ist mein Vater eigentlich aufgewachsen und was macht die Migration als emotionaler Prozess in dieser Frage? Wie kann ich dekonstruieren, dass die Leute sagen: Okay, mein Vater ist Türke, er ist Muslime, er muss ja so und so sein. Damit die Leute die Komplexität sehen, weil mein Vater auch eine linke Person ist, die nach Deutschland geflohen ist. Er konnte jahrelang nicht zurück in die Türkei.

Es war also eine Form von persönlichem Zugang und ich wollte dem mehr Raum geben, weil die Rückmeldungen, die ich bekommen haben, immer dann am wertvollsten für mich waren, wenn Leute, auch andere junge Männer, gesagt haben: Hey, cool, ich sehe mich in dieser Erzählung über Migra-Life.

Würdest du sagen, es ist ein politisches Buch?

Gute Frage. Es ist erst mal ein literarisches Werk. Das ist mein Anspruch. Aber das Buch ist natürlich auch politisch. Nicht unbedingt, weil ich es als politisches Buch mache, sondern weil ich mit meiner Positionierung ein politisches Objekt bin. Das Buch hat auch die Idee, bestimmte dominante politische Narrative über »migrantische Männlichkeiten« zu demystifizieren. Warum werden die Komplexitäten, die bei weißen, hetero, cisgeschlechtlichen Männern gesehen werden, nicht auch bei mir gesehen?
Das heißt, an sich habe ich einfach kurze Geschichten erzählt. Von dem scheiß Rassismus in Deutschland, von Hakenkreuzen in unserem Garten, ja, aber ich erzähle natürlich auch davon, wie ich im Schwimmbad bin mit meinen Jungs und wir halt Penisvergleiche machen. Diese Sachen, die viele cisgeschlechtliche Männer kennen. Aber das, was ich eigentlich ausdrücken will, steckt natürlich zwischen den Zeilen. Wenn ich zum Beispiel sage, mein Vater war all fun and games, dann wollte ich herausfinden, was dahinter steckte. Ich durfte lernen, mir wurden zum Beispiel Obstteller gebracht, aber meine Schwester musste die ganzen Carearbeitssachen von meiner Mutter übernehmen. Die Sachen erzähle ich schon, aber nicht auf: Mein Vater ist der große Patriarch, sondern beruhigt euch, das sind Geschichten, die viele Leute kennen.

Du hast grade schon Stereotype über migrantisierte Männer angesprochen. Hat für dich eine Rolle gespielt, wer das Buch liest? So im Sinne von: In diesem Klima jetzt bloß nichts schreiben, was Öl ins Feuer gießt?

Absolut. Aber gleichzeitig habe ich mich auch davon freigemacht, weil ich meine Werte nicht an so ein weißes Mehrheitspublikum heften wollte. Die Sprache, die ich für mich in diesem Buch gefunden habe, die ist hundertprozentig ich. Die hat sich voll aus einer Auseinandersetzung mit zum Beispiel türkischer Sprache, türkischer Literatur, Wortfetzen und Sprache bei uns zu Hause entwickelt. Andere würden diese Sprache vielleicht als kitschig bezeichnen, weil sie sehr liebestrunken ist. So Telenovela-Type-Shit. In dem Prozess habe ich gemerkt, das ist genau eigentlich ich und da will ich mich nicht schämen.

Fikri Anıl Altıntaş, Foto: Benjamin Zibner

Fikri Anıl Altıntaş

ist Autor und schreibt über Männlichkeiten, Orientalismus und Antifeminismus. Sein Debüt »Im Morgen wächst ein Birnbaum« ist im btb Verlag erschienen.

Ich komme trotzdem natürlich nicht ganz davon weg, ans Publikum zu denken. Ich bin bei einem Publikumsverlag. Und ich habe ein bisschen Angst, dass die Leute sagen: Das ist ein total mutiges Buch. Im Kern will ich den jungen Kanaks den Mut geben zu sagen: Okay, eure Geschichte findet auch Platz in Publikumsverlagen, in der öffentlichen Debatte. Und ich will nicht für euch sprechen, aber ich will für unsere gemeinsame Sache mitkämpfen.

Und klar, ich bin akademisiert, ich bin privilegiert. Meine Eltern haben all diese Geschichten gehabt, aber ich spreche trotzdem nicht für die Leute, die in Neukölln rassistische Abwertung erfahren, auf gar keinen Fall. Trotzdem sehe ich natürlich Gemeinsamkeiten in der Art und Weise, wie wir alle von diesen Debatten über »migrantische Männer« beeinflusst sind. Wenn ich ehrlich bin, ist es eigentlich für diese Leute. Für meine Kanaks, die sowas auch mal lesen wollen, weil ich sowas früher gerne lesen wollte, mehr nicht.

Du schreibst über den Wunsch deiner Eltern, dass du es mal besser haben sollst und wie mit deinem Klassenaufstieg auch Abschied nehmen voneinander und sich nicht mehr verstehen zusammenhängt…

Ja, das ist eine der wichtigsten Erkenntnisse für mich aus dem Schreibprozess: Zu 70 Prozent geht es um klassistische Abwertungen bei meinen Geschichten. Natürlich in Intersektion mit anderen Themen. Ich will jetzt nicht so klingen: Mein Leben ist nur kacke. Aber ich merke schon, mir tut dieses Leben hier in Berlin nicht weh. Ich führe hier mein geiles Leben. Flat White all the time.

Aber es gibt diesen Schmerz zu merken, dass meine Eltern nicht von ihrer sozialen Rolle wegkommen und sich nicht dafür erwärmen können, dass ich auch durch ihre vielfältige Carearbeit überhaupt an diesen Punkt gekommen bin, jetzt so zu leben. Das tut mir weh und ich merke, dass das was mit meinem Selbstwert gemacht hat, immer zu fragen: Darf ich überhaupt dieser Mann sein, der jetzt diese Sachen hier macht? Und gleichzeitig laufe ich wegen alldem Gefahr zu sagen: Hustlen bis zum Tod. Das ist die Ambivalenz.

Mir ist auch aufgefallen, wie viel davon eigentlich noch krass in mir drinsteckt, obwohl ich ganz anders lebe als meine Eltern. Da schreibe ich auch zum Beispiel, dass ich mich irgendwann früh entschieden hatte, dass ich kein Kanak sein will. Ich will nicht die Dinge machen, die Kanaks machen. Ich will so ein weißer Bürgi-Typ sein, der wahrscheinlich in einer heteronormativen Beziehung lebt und deutsche weiße Klassiker liest. Das hat mich auch dann früher zur Grünen Jugend gebracht und dann habe ich aufgegeben. (lacht)

Ich war auch mal bei der Grünen Jugend…

(lacht) High Five! Also das hat bei mir viel damit zu tun, dass mein Vater politisch ist und ich dachte, ich muss auch politisch werden. Cem Özdemir war mein großes Vorbild. Das war immer mit dem Versprechen verbunden: Ich will es besser haben, aber ich will mich vor allem von dieser rassistischen Abwertung abgrenzen.

Das war der emotionalste Prozess, das überhaupt zu begreifen: Okay, ich bin heute hier und esse Austern irgendwo in Berlin-Mitte versus woher ich komme. Wie gehe ich mit dieser Ambivalenz um, die in jedem sozialen Kontext da ist? Die ich mir selber abgesprochen habe und ich irgendwann dann selbst angefangen habe zu glauben, dass mein Vater ja so ist, weil er so und so aufgewachsen ist. Ich habe die Verletzlichkeit, aber auch die Fragilität in seinem Aufwachsen nie wirklich sehen wollen. Ich wollte selbst nicht wieder zurück an den Punkt, wo die Leute sagen: Du bist halt dieser Kanak, der so schwer aufgewachsen ist. Ich wollte ja auch mal was Besseres sein. Ich wollte auch mal weiß sein, in Tübingen Politik studieren und mit Boris Palmer streiten. Das war ich. Und da komme ich jetzt gerade von weg.

Die Einsicht muss erst mal sein, dass man überhaupt ein Thema mit Männlichkeit hat.

Neulich bist du mit deinem Vater in einer Performance im Rahmen der Universen am Schauspiel Hannover aufgetreten. Das sah nach viel Spaß aus. Dein Buch hat diese Leichtigkeit aus meiner Sicht auch. Du hast das grade Telenovela-Sprache genannt, liebevoll, so ein Ankommen von euch allen in deinem Text…

Voll schön, danke. Als wir die ersten Performances hatten, hat die Agentin für Diversity am Staatstheater Hannover, Leyla Ercan, das als Diskurs-Performance bezeichnet, was ich gut finde. Für mich geht es, jetzt mal sehr runtergebrochen, für die Öffentlichkeit ja im Prinzip darum die Zärtlichkeit, die meinem Vater und mir, wegen der Personen, die wir sind, abgesprochen wird, wieder positiv zu besetzen. Das eigentlich Coole war, dass mein Vater Bock hatte, da mit mir zu sitzen und überhaupt mal auf einer Bühne über sich selbst zu erzählen. Als 75-jähriger muslimisch-türkischer Mann, bei dem eigentlich kein Schwein juckt, was er sagt. Das war der Wholesome-Moment an der ganzen Sache. Ich habe ihm eigentlich nur assistiert.

Für mich geht es darum, erst mal nur Zärtlichkeit zu sehen und nicht zu sagen, dass Zärtlichkeit zu einer veränderten Männlichkeitsperformance führen muss. Das ist Wunschdenken. Dass Leute uns aber nicht mal zutrauen, dass mein Vater und ich irgendeine Form von Zärtlichkeit miteinander haben können, zeigt den Zustand der gesellschaftlichen Debatten über Kanak-Männlichkeiten. Da geht es auch im Buch drum: Wir haben uns voneinander verabschiedet in einer Form, aber wir wollen diese Zärtlichkeit zueinander nicht aus den Augen verlieren. Sonst treibt uns alles auseinander. Nicht nur die Distanz, sondern auch ich, wie ich gesellschaftliche Debatten für mich einnehme und selber die Orientalismen reproduziere.

Männer, die sich radikaler gegen Sexismus positionieren, werden in liberalen Kreisen schnell gefeiert. Was ironischerweise gut zum männlichen Bedürfnis nach Wichtigkeit passt. Ist das ein Thema für dich?

100 Prozent. Die Schwelle, was ich machen muss, damit ich gefeiert werde, ist extrem niedrig. Das ist ein Problem. Das ist auch oft Streitthema zwischen meiner Freundin und mir gewesen. Ich kann halt labern, wie ich will, aber wenn ich die Arbeit nicht zu Hause tue, dann brauche ich eigentlich auch nicht labern. Das habe ich anfangs nicht so richtig einsehen wollen. Wir haben viel sprechen müssen und ich reproduziere immer noch total viel problematisches Zeug. Ich kann gar nicht so viel wissen wie sie.

Die Einsicht muss erst mal sein, dass man überhaupt ein Thema mit Männlichkeit hat. Wenn die Leute anfangen zu denken: »Nee, ich reproduziere doch gar nichts problematisches.«, dann fehlt da eine gewisse Form von Sensibilisierung. Ich muss mich selber auch immer wieder fragen, warum ist diese Arbeit wichtig, die ich mache. Was ist schon wichtige Arbeit? Aber wenn dann so ein junger Kanak in der U-Bahn kommt und sagt: »Anıl, Ich finde das gut, dass du das machst, weil du es bist.« Dann denke ich mir, ja, das darf irgendeine Relevanz haben.

Die andere Seite ist ja auch, dass du in dieser Gesellschaft, anders als zum Beispiel viele weiße Männer, nicht ermutigst wurdest, für irgendetwas auf der Bühne zu stehen.

Absolut. Und das ist eine Sache, die ich mir immer wieder eingestehen muss. Ich will aber trotzdem nicht vergessen, dass ich ein cis-hetero Mann bin. Wenn ich das vergesse, dann habe ich es auch nicht gecheckt, weißt du. Und das in Einklang zu bringen, ist schwierig für mich, auch emotional. Ich glaube, ich muss mich an diese Verunsicherung gewöhnen und auch irgendeine Form von Sicherheit darin finden. Anders geht es nicht. Ich bin trotzdem ein Mann und ich genieße patriarchale Dividende, it is what it is! Wir sind ja in einer linken Zeitung, da wollte ich nochmal was Wissenschaftliches sagen. (lacht)

Das war’s. Hast du noch was Wichtiges hinzuzufügen?

Ähm, genau. Ein letztes Wort: Ich würde mehr cis-hetero Männer dazu ermutigen, Eurovision zu gucken.

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Alles, was Recht ist?

Als im letzten Jahr bekannt wurde, dass Alexander Kienzle, ein linker Anwalt, Johannes Domhöver auch in einem Sexualstrafverfahren verteidigt hatte, war der Schock zunächst groß. (ak 684) Domhöver ist einer der Beschuldigten im Paragraf-129-Verfahren gegen Lina E. und andere, dem zugleich Sexualstraftaten vorgeworfen wurden. Ein linker Anwalt, der in einem Sexualstrafverfahren verteidigt? Wie konnte das sein? Es müsste doch, so unsere Annahme, eigentlich Konsens sein, dass linke Anwält*innen keine Sexualstraftäter verteidigen.

Der Frage, wie es dazu kommen konnte, sind wir seit September 2022 im Rahmen einer längeren Recherche auf den Grund gegangen. Wir sprachen mit verschiedenen Strafverteidiger*innen, die sich im linken Republikanischen Anwältinnen – und Anwälteverein (RAV) organisieren, mit Leuten aus dem Soli-Antifa-Ost-Kreis und der Roten Hilfe. So fanden wir heraus, dass das, was wir für einen Skandal hielten, für einen großen Teil linker Strafverteidiger*innen selbstverständliche Praxis ist, die teils auch als politisch notwendig dargestellt wird.

Die Causa Domhöver

Als der Prozess gegen Lina E. und drei Mitangeklagte im September 2021 begann, war bereits klar, dass es noch weitere Beschuldigte in diesem auch Antifa-Ost-Verfahren genannten Ermittlungskomplex gibt. Einer davon ist Johannes Domhöver. Bei der Durchsuchung seines E-Mail-Postfachs waren Beamt*innen des LKA Sachsen im Februar 2021 auf eine E-Mail aus dem Jahr 2017 gestoßen, in der seine Ex-Partnerin Vergewaltigungsvorwürfe gegen ihn erhoben hatte. Die Staatsanwaltschaft eröffnete sogleich ein Verfahren gegen Domhöver.

Eine bessere Gelegenheit würde sich für die Strafverfolgungsbehörden wohl kaum ergeben, um einen der Beschuldigten im Antifa-Ost-Verfahren zum Auspacken zu bewegen. Das ahnten auch einige der involvierten linken Jurist*innen, die nun eine Befürchtung hatten: Wenn ein anderer Anwalt die Verteidigung Domhövers im Sexualstrafverfahren übernehmen würde, könnte Domhöver von den Sicherheitsbehörden abgeworben werden. Daraus entstand der Plan, Kienzle, der Domhöver im 129-Verfahren verteidigte, auch auf das Sexualstrafverfahren anzusetzen, um so die Chancen zu erhöhen, dass Domhöver nicht umkippt. Von diesen Absprachen berichteten uns verschiedene Quellen unabhängig voneinander.

Alexander Kienzle tat dann das, was ein guter Strafverteidiger tun muss: Er verteidigte Domhöver mit allen Mitteln, die ihm zur Verfügung standen. Er attackierte die Glaubwürdigkeit der Betroffenen und behauptete, dass es sich um konsensuellen Sex gehandelt habe. Kienzle erreichte die Einstellung des Verfahrens, noch bevor es überhaupt zu einer Hauptverhandlung gekommen war.

Gute Strafverteidigung hat zum Ziel, das bestmögliche Ergebnis für den*die Mandant*in zu erreichen. »Damit muss ich auch Mittel wählen, die ausschließlich dafür gemacht sind, die Glaubhaftigkeit der Aussage der Verletzten zu erschüttern und die Glaubwürdigkeit der Person zu zerstören«, erklärt Ronska Grimm, Berliner Anwält*in und Mitglied des RAV. Vergewaltiger zu verteidigen, heißt also immer, misogyne Erzählungen und Diskriminierungsmechanismen zu nutzen, um Beschuldigte zu schützen. Wenn Strafverteidiger*innen das nicht tun wollen, können sie diese Fälle nicht übernehmen. »Entweder man verteidigt richtig, oder man lehnt das Mandat ab. Es gibt keinen Mittelweg«, sagt Grimm.

Kurze Zeit nach Einstellung des Sexualstrafverfahrens im Juni 2022 wurde bekannt, dass Domhöver nun mit den Behörden gemeinsame Sache machte und im Antifa-Ost-Verfahren als »Kronzeuge« auftreten würde. (ak 684) Mittlerweile hat er umfänglich gegen u.a. Lina E. ausgesagt – und wenngleich diese Aussagen vor allem aus heißer Luft und Behauptungen bestanden, sind sie trotzdem dann problematisch, wenn das Gericht ihm Glauben schenken sollte.

Die Strategie von Kienzle und Co. ist also nicht aufgegangen. Die Fehleinschätzung, die dem zugrunde liegt, ist keinesfalls ein skandalöser Einzelfall, sondern Folge der entpolitisierten Haltung vieler linker Strafverteidiger*innen zu Sexualstraftaten. Die Strafverteidigerin Gabriele Heinecke bringt das in einem schriftlichen Streitgespräch innerhalb des RAV wie folgt auf den Punkt: »Die Verteidigung in Sexualstrafsachen hat nichts mit Feminismus, Sexismus oder Diskriminierung zu tun. Es ist die Tätigkeit der Strafverteidigung in einem besonders sensiblen Bereich, aber es ist normales Metier.« (1)

Die Debatte im RAV

Schon seit mehr als zehn Jahren tobt eine Debatte in der linken Anwaltsbubble über dieses »ganz normale Metier«. Auslöser dafür war eine Seminarankündigung aus dem Fortbildungsprogramm des RAV im Jahr 2010. Hierin hieß es: »Die Verteidigung gegen Vergewaltigungs- oder Missbrauchsvorwürfe bedeutet für den Verteidiger/die Verteidigerin oft die Auseinandersetzung mit einer besonders feindlichen, emotionsgeladenen Prozesssituation. Hier ist die Verteidigung zum Schutz der Beschuldigtenrechte und zum Kampf um ein rechtsstaatliches Verfahren besonders gefordert, sieht sich der Mandant doch häufig einer unerträglichen Vorverurteilung ausgesetzt. In keinem Bereich der Strafverteidigung wirken sich die vielfach neu geschaffenen ›Opferrechte‹ derartig aus. Nirgendwo sonst findet eine derartig direkte Einflussnahme von ›Opferschutzorganisationen‹ auf das Ermittlungsverfahren und die Hauptverhandlung statt.«

Welche Auffassung sich hier hinter den Anführungsstrichen bei dem Wort Opferrechte verbirgt, verdient einen weiteren Artikel. Hier nur so viel: Auch die Frage, ob Nebenklagen zur Vertretung der Opferrechte in Sexualstrafverfahren legitim sind, ist kontrovers.

Diese Seminarankündigung illustriert eine bestimmte Rechtsauffassung, die viele linke Strafverteidiger*innen aus ihrer Profession an sich, aber auch aus ihrer politischen Haltung gegenüber dem Staat ableiten, nämlich, dass der übermächtige Staat zuungunsten von Beschuldigten agiert und es deshalb die zentrale Aufgabe ist, die Beschuldigtenrechte zu verteidigen. So weit, so nachvollziehbar.

Allerdings gilt das zwar für Beschuldigte in Sexualstrafverfahren, nicht aber für Nazis oder Polizist*innen – hier wird von linken Strafverteidiger*innen der politische Trennstrich gezogen. Warum? Wäre es dann nicht nur konsequent, auch diese Täter*innen zu verteidigen?

Das Argument, dass Polizist*innen, die etwa wegen Amtsmissbrauch oder Polizeigewalt angeklagt werden, sowieso die ganze Macht des Staates im Rücken haben, ist natürlich nicht falsch, und statistisch gesehen haben sie kaum eine Verurteilung zu fürchten. Und auch, wenn es gegen Nazis geht, sehen linke Anwalt*innen keine Veranlassung, ein Mandat zu übernehmen. Auch hier wirke die schützende staatliche Hand vielfach zugunsten der Nazis – auch hier niedrige Verurteilungsquoten. Also kein Bedarf.

Die überdurchschnittlich hohen Freispruchquoten bei Sexualstrafverfahren, werden jedoch anders interpretiert, denn der Staat sei in diesen Fällen nicht involviert. Die hohen Freispruchquoten resultierten nicht daraus, »dass Zeuginnen im Prozess so verunsichert würden (immerhin sind die Nebenklägerinnen inzwischen i.d.R. von einer Nebenklagevertreterin, einer psychosozialen Prozessbegleiterin und meist auch noch von einer gerichtlichen Zeugenbetreuung begleitet), sondern dass nicht selten nach fachgerechter Befragung bei der aussagepsychologischen Beurteilung nicht von einer Glaubhaftigkeit der Aussage ausgegangen werden kann«, so Strafverteidigerin Heinecke im schriftlichen Streitgespräch des RAV. 

Aussagen wie diese sind Ausdruck eines misogynen Verständnisses von sexueller Gewalt. »Vergewaltigungsmythen sind weit verbreitet«, sagt Ronska Grimm und meint damit, dass auch linke Anwält*innen sexuelle Gewalt und die Verantwortung der Täter für Übergriffe aufgrund misogyner Einstellungen bagatellisieren. Die Behauptung, dass die hohe Freispruchquote in Sexualstrafverfahren zeige, dass eigentlich Falschaussagen der Betroffenen das Problem seien, ist eine aus feministischer Sicht altbekannte betroffenenfeindliche Annahme und statistisch widerlegt.

Der Stand der feministischen Debatte ist also ein anderer als unter einem großen Teil linker Strafverteidiger*innen. Feminist*innen erkämpften in den 1970ern das Recht für Betroffene von sexueller Gewalt, sich selbst im Rahmen einer Nebenklage in Strafprozesse einzubringen – um den patriarchalen Machtverhältnissen im Gerichtssaal etwas entgegenzusetzen. Die nach wie vor hohen Freispruchquoten zeigen, dass das nicht zu einer wirklichen Veränderung geführt hat. »Eigentlich braucht man nicht mal eine gute Verteidigerin in Sexualstrafverfahren bei Aussage-gegen-Aussage-Situationen. Als Beschuldigter im Sexualstrafverfahren kann man in diesen Fällen zumindest in Berlin ohnehin mit einem Freispruch rechnen, da die Anforderungen an ihre Aussage so hoch sind, dass viele Verletzte sie nicht erfüllen können. Man müsste das gesamte System überdenken«, beschreibt Ronska Grimm die Lage in Berliner Gerichtssälen – gut 50 Jahre nach Einführung der Nebenklage. Gesprächspartnerinnen aus anderen Städten bestätigten die Einschätzung.

Eigentlich braucht man nicht mal eine gute Verteidigerin in Sexualstrafverfahren bei Aussage-gegen-Aussage-Situationen. Als Beschuldigter im Sexualstrafverfahren kann man in diesen Fällen zumindest in Berlin ohnehin mit einem Freispruch rechnen.

Ronska Grimm

Wir würden begrüßen, wenn jemand den Beweis anträte, dass sich an der damals vorgefundenen Situation, nämlich an den patriarchalen Machtverhältnissen und an der Arbeit von Staatsanwaltschaften, Polizei und Gerichten, etwas nennenswert geändert hätte. Bis dahin müssen wir davon ausgehen, dass die Weigerung, dem eigenen Handeln eine feministische Analyse zugrunde zu legen und die Betroffenenfeindlichkeit von Staatsmacht und Gesellschaft anzuerkennen, zeigt, dass Teile der linken Anwaltschaft auf einem Debattenstand von vor 1970 stehengeblieben sind.

Was folgt?

Den Grundsatz, aus politischen Gründen keine Vergewaltiger zu verteidigen, vertritt nur eine Minderheit der sich als links verstehenden Strafverteidiger*innen. »Es gibt im Prinzip drei Gruppen: Die, die mit Ansage auch Vergewaltiger verteidigen. Die, die es nicht tun, weil es dann Gegenwind von Feminist*innen gibt und sie den Stress nicht wollen. Und schließlich die, die das aus politischen Gründen ausschließen«, erklärt eine Anwältin, die anonym bleiben möchte.

Von einem Konsens, dass Vergewaltiger nicht verteidigt werden, kann also keine Rede sein. Kienzle hat also nur seinen Job gemacht – genau so, wie viele linke Strafverteidiger*innen es regelmäßig tun. Was einen realen Unterschied zu machen scheint, sind feministische Interventionen, wie beispielsweise Prozessbegleitungen, wenn vermeintlich linke Anwält*innen Vergewaltiger oder gar in Feminizid-Fällen verteidigen. In der Jurist*innenbubble scheinen die Argumente indes ausgetauscht, die Fronten verhärtet. Ein Wille, sich zu bewegen, ist nicht erkennbar. Vielleicht hilft es, wenn diese Diskussion im Nachgang des Antifa-Ost-Verfahrens breiter geführt wird.

Anmerkung:

1) Siehe Feministischer Infobrief #121, 2021, zu finden auf rav.de/publikationen.

Carina Book

ist Redakteurin bei ak.

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Über einen Kamm geschert

Wohnungslosigkeit gilt als »Männerproblem«. Dabei sind gut ein Drittel der insgesamt 262.600 wohnungslosen Menschen in Deutschland Frauen, so der 2022 erschienene Bericht zu »Ausmaß und Struktur von Wohnungslosigkeit« des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales.

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Der heilige Vater

Hilfestrukturen sollten Alleinerziehenden dem Namen nach eigentlich helfen. Dass das nicht immer der Fall ist, erleben in Deutschland alleinerziehende Mütter, die nach einer Trennung mit dem Jugendamt in Kontakt kommen. Seit mehreren Jahren kritisieren feministische Aktivist*innen und alleinerziehende Mütter, dass Behörden aufgrund ideologisch gefällter Entscheidungen Kinder in Obhut nehmen und/oder dem Vater übergeben würden.

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»Da verheizen sich die Leute«

Ina Q. ist seit den 1990er Jahren in antifaschistischen und feministischen Gruppen aktiv. Im Gespräch mit ak erklärt sie, warum sich so wenig am Umgang mit sexualisierter Gewalt in der Linken ändert und wieso sich Unterstützungsgruppen weiterbilden und vernetzen sollten.

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Tödlicher Nebenwiderspruch

Wenn Malte nicht gestorben wäre, hätten wir dann eine Debatte über »stark ansteigende Queerfeindlichkeit«? Vermutlich nicht. Malte C. war Ende August auf dem CSD in Münster transfeindlich beleidigt und niedergeschlagen worden. Wenige Tage später starb er im Krankenhaus. Kurz darauf wurde eine 57-jährige transgeschlechtliche Frau in einer Bremer Straßenbahn unter anderem ins Gesicht geschlagen. 15 Kinder und Jugendliche feuerten den jugendlichen Täter lautstark an. Die Betroffene kam ins Krankenhaus. Wenig später griff ein 16-Jähriger in Berlin eine transgeschlechtliche Frau unter anderem mit einem Backstein an. Das ist schrecklich, und es ist Alltag.

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